Giacomo Puccinis Oper «Tosca» ist in allen Spielplänen der Theater und Festivals ein beliebtes Werk. Die leidenschaftliche Musik und süffige Komposition vermag das Publikum emotional tief zu rühren. Die Geschichte ist selbst heute noch äusserst aktuell und hat Lebens- und Weltbezug, der zur Reflexion anregt: Intrige, Repression, Folter, Gefangenschaft und Exekution sind leider weltweit immer noch sehr verbreitet. Doch Aktualität und Bezug zu heutigen Vorkommnissen sind nicht der einzige Grund für die Wahl dieses Werkes. Nicht weniger wichtig ist die zeitlose Liebesgeschichte, die in allen Facetten wunderbar erzählt wird und doch der Gewalt letztlich tragisch unterliegt.
Natürlich wollen wir in erster Linie die Oper und die Geschichte so wiedergeben, wie es Komponist und Librettist gedacht haben. Die reizvolle Möglichkeit, dies in Kirchen wohlverstanden nicht konzertant wiederzugeben, eröffnen den Protagonisten und dem Publikum ganz neue Perspektiven. Wir vermeiden ganz bewusst die grosse Distanz zum Zuschauer, wie sie in Opernhäusern allein schon durch den Orchestergraben gegeben ist. Natürlich bringt dies auch Herausforderungen mit sich, sei es die perfekte tonliche Abmischung zwischen SängerInnen und Orchester zu finden oder den steten Kontakt zwischen Darsteller und Dirigent zu garantieren. Der Gewinn für die Besucher jedoch ist das unmittelbar authentische Erleben, und die Nähe zum Geschehen.