Das künstlerische Konzept der boxopera ist es, die Oper als traditionelles Kulturgut aus dem klassischen
Opernhaus in andere Räume zu übertragen. «Thinking outside the box» – ein nicht unbekannter Leitsatz in der Philosophie, der auch die Ausrichtung unseres künstlerischen Teams beschreibt. Dabei
geht es nicht allein darum, die Inszenierungen aus dem Opernhaus herauslösen. Ziel ist es, den traditionellen, erprobten Sehgewohnheiten neue Variationen, Konstellationen und Aspekte
gegenüberzustellen, ohne das Werk zerstören zu wollen. Sozusagen: durch Minimierung zu vergrössern, wie etwa unter einem Mikroskop die kleinsten Dinge gross und sichtbar werden.
Die Möglichkeit, neue Spielorte zu entdecken, in einer Fabrikhalle, auf kleinen Bühnen und Kellertheatern, oder etwa in Konzertsälen, ermöglicht es dem Publikum neue
Perspektiven zum Musiktheater zu erleben. Ganz bewusst wird die grosse Distanz zum Zuschauer, wie sie in Opernhäusern allein schon durch den Orchestergraben gegeben ist, umgangen. Der Blick des
Zuschauers wird zum Brennglas auf den Inhalt, beinahe filmisch herangezoomt und so in den Gesichtern der Protagonisten lesbar.